Tod

Eines ist gewiss, …

… irgendwann klopft er an unsere Tür: Gevatter Tod.

Bei dir. Bei mir. Bei jedem von uns.

Wäre es nicht ein sanfteres Willkommen, wenn wir ihm vorher wenigstens einmal die Tür geöffnet hätten, ihm ins Angesicht geblickt hätten?

Manche Menschen denken, der Tod trifft nur andere. Doch wenn er dann plötzlich ganz unangemeldet auch in ihrem Feld da ist, sind sie fassungslos, verlieren den Boden unter den Füssen.

Viele Menschen haben Angst vor dem Tod.

Ich stelle mir die Frage: woher kommt nur diese Angst? Wie kann ich vor etwas Angst haben, was wirklich niemand vorher selbst erlebt hat, der uns davon berichten könnte (außer natürlich durch Nahtoderfahrungen).

Nur Frieden und Liebe

Ich durfte schon viele Menschen auf ihrer letzten Reise begleiten und mag dir sagen, in diesem einen Moment, in dem die Seele aus dem Körper tritt, ist nur Licht und Liebe spürbar.

Der ganze Raum wird förmlich davon „geflutet“.

Tiefer Frieden.

Ich empfinde diesen Moment als heilig.

Ich bin zutiefst dankbar, dass ich von Menschen auserwählt wurde, sie in diesem heiligen Moment begleiten zu dürfen, ja fast fühle ich mich ein wenig geehrt, denn aus all meinem Erlebten weiß ich darum, dass die Sterbenden ganz bewusst den Zeitpunkt ihres Übertritts wählen und wer sie dabei begleiten darf.

Übrigens stellte sich bisher in jeder meiner Begleitungen von Trauernden heraus, dass es im Vorfeld bereits irgendein Zeichen, eine Handlung, einen Impuls o. ä. des Verstorbenen gab, der erahnen ließ, dass sich die Seele auf die Reise begeben wird.

Ich werde nicht müde, Menschen zu ermutigen, sich bereits zu Lebzeiten mit dem Tod zu beschäftigen. Hierzu habe ich auch den Workshop entwickelt:

Mein letztes Fest der Liebe – was ich mir zum Abschied wünsche

Die für mich wichtigste Erkenntnis:

Wenn wir dem Tod zu Lebzeiten begegnen, gewinnt unser Leben an Tiefe!

Buchempfehlungen

Wie oben bereits geschrieben, kann es sehr wirksam sein, dem Tod bereits zu Lebzeiten zumindest einmal die Türe geöffnet zu haben. Ich möchte dir drei sehr wertvolle Bücher zum Thema Tod ans Herz legen:

Im Angesicht des Todes – und jetzt?

von Sandy Taikyu Kuhn Shimu, erschienen im Schirner Verlag.

Die Autorin schreibt eingangs: „Auf alles bereiten wir uns vor, die Einschulung, die Fahrprüfung etc. Wir planen Urlaube, Hochzeiten und Geburtstage, doch auf unser Ableben sind wir nicht vorbereitet. Der Tod betrifft uns alle!“.

Ich persönlich finde ihr Buch einzigartig, um mit dem Tod in Kontakt zu kommen, den Umgang damit zu üben. Sehr achtsam nimmt sie den Leser mit unterschiedlichen Impulsen und Übungen mit auf die, uns allen bevorstehende, letzte Reise.

Der Tod ist grün. Die Trauer ist schwarz und die Liebe rot.

von Alfred Opiolka, dem Sargmaler aus Lindau (www.sargladen.com).

Alfred kenne ich persönlich. Er bemalt wunderschöne Schreine, schenkt damit Hoffnungslicht in Abschiedszeiten und lädt zu neuen Wegen in der Abschiedskultur ein. In seinem Buch schenkt er Einblicke in seine Arbeit als Sargmaler, in berührende Begegnungen und tiefgreifende Erlebnisse, welche auch sein eigenes Leben verändert haben.

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

von Bronnie Ware, Goldmann Verlag

Die Australierin hat mehrere Jahre Sterbende begleitet und erzählt in dem Buch von ihren Erlebnissen. (Ich selbst habe auch viele der Aussagen wiedererkannt von meinen Begleitungen Sterbender). Bronnie Ware hat aufgrund all dieser Erlebnisse für sich selbst beschlossen, nur noch das zu tun, was sie wirklich will!

Irgendwann wird er kommen, der Tod… Sei darauf vorbereitet!