Trauer

Trauer ist ein Ausnahmezustand der Seele.

Trauer möchte gefühlt und durchlebt werden.

Trauer ist vielfältig: Trauer um einen geliebten Menschen, Trauer um ein geliebtes Tier, Trauer nach Trennung, unterschiedlichste Arten von Lebens-Trauer und noch so manch andere Trauer.

Trauer braucht Raum. Wenn sie verdrängt wird, nimmt sie sich ihren Raum… früher oder später.

Durch den Trauerschmerz kommen wir in emotionale Gefilde, in deren Tiefen wir schon lange nicht mehr gefühlt haben. Immer wieder erlebe ich es in meinen Begleitungen, dass sich unter dem „Mantel der Trauer“ uralter, unverarbeiteter Lebens-Trauer-Schmerz verbirgt, mit dem man zusätzlich in Berührung kommt.

Es bedarf viel Zeit für diese Heilreise. Gemeinsam ist manches leichter. Jeder Mensch ist einzigartig, ebenso einzigartig ist die Trauer jedes Einzelnen.

Ich trage meine Trauer auf`s Meer hinaus

Zum Sonnenaufgang fahre ich mit einem Boot raus,
auf`s offene Meer und lasse mich treiben.
Ich spüre das Getragensein von den Wellen unter mir.
Nach einiger Zeit setze ich den Anker der Hoffnung.
Hoffnung darauf, dass es nun etwas leichter werden darf.

Ich nehme ein paar tiiiiiiiiiiiefe Atemzüge.
Ich atme ein.
Ich atme aus.
Ich atme ein.
Ich atme aus.

Ich nehme mir Zeit.
Ich halte meine Trauer in meinen Händen.
Sie lässt mich demütig werden.
Demütig vor dem Weg,
den wir gemeinsam gegangen sind,
meine Trauer und ich.
Ich spüre Dankbarkeit für all das Durchlebte.
Es hat mich wachsen und reifen lassen.
Mir ist bewusst, dass nichts mehr so wird wie vorher,
doch nun bin ich bereit für den Wandel.
Sanft übergebe ich meine Trauer den Wellen,
lege all meine Liebe darauf
und lasse sie frei.

Lange sehe ich den Wellen nach.
Sie tragen meine Trauer zur aufgehenden Sonne.
Sie nimmt sie liebevoll in Empfang
und trägt sie weiter in den Himmel,
zu dir.

Meine frei gewordene Trauer ist mein Liebesgruß an dich,
geliebter Himmelsmensch.
Für immer bleiben wir in Liebe verbunden.
Ich vertraue auf ein Zeichen von dir.